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Expertensicht
DAS FEHLEN EINES TRAGFÄHIGEN TOM SOWIE EINES KLAR STRUKTURIERTEN UND REALISTISCHEN
GESCHÄFTSPLANS SIND DIE HAUPTRISIKOFAKTOREN
Die große Mehrheit der Umfrageteilnehmer betrachtet das Fehlen eines tragfähigen Zielgeschäftsmodells sowie eines klar strukturierten und realistischen
Geschäftsplans als Hauptrisikofaktoren für den Erfolg der Carve-Out Transaktion. Weitere Risiken werden in mangelnder Transparenz der Carve-Out Struktur, dem
Fehlen ausreichender (internen) Ressourcen und in Compliance-Verstößen gesehen
"Ist das Zielgeschäftsmodell
nicht tragfähig oder mit
Fragezeichen versehen und
fehlt ein klar strukturierter und
realistischer Geschäftsplan, ist
dies nicht nur Risiko für das
Carve-Out Geschäft, sondern
auch für den Mutterkonzern -
und ein Carve-Out höchst
wahrscheinlich nicht das
richtige Mittel der Wahl."
"Compliance Risiken, die
fehlende Zustimmung von
Vertragspartnern zur
Vertragsübertragung und eine
etwaige Intransparenz der
Carve-Out Struktur werden
durch die Umfrageergebnisse
als weitere Risiken bestätigt.
Die Durchführung einer
risikobasierten Verkäufer Due
Diligence, die frühzeitige
Identifikation von Zustimmungserfordernissen
von
Vertragspartnern sowie
Maßnahmen zur Transparenz
des Carve-Outs sind
Möglichkeiten, um käuferseitig
zu erwartende Haftungsfreistellungen,
Kaufpreisabschläge
und extensive
Garantiekataloge zu
begrenzen."
"Wenn das Carve-Out Geschäft
börsennotiert werden soll,
kommen i.d.R. nur TOMs in
Betracht, die eigenständig
überlebensfähig sind und die
eigene Wachstumsperspektive
haben. Für Börsengänge von
Tochtergesellschaften
kommen bei längerer Vorbereitungsperspektive
aber
auch Kombinationen mit
anderen Unternehmen in Frage
(etwa für "Last man standing"Modelle)."
"Mittelbare Risiken ergeben
sich aus Umsatz- und
Ertragsreduzierungen, die von
der Größe des Carve-Out
Geschäfts bzw. dem
veräußerten Produkt- und
Leistungsportfolio abhängig
sind. Bedient die Carve-Out
Geschäftseinheit nach dem
Vollzugstag dieselben Kunden
(nur mit anderen Produkten)
oder verwendet diese zur
Fertigung dieselben
Rohmaterialien, sind Potentiale
bei ggf anstehenden
Verhandlungen der Einkaufsund
Verkaufskonditionen
frühzeitig zu adressieren. Eine
verringerte Einkaufsmacht des
Mutterkonzerns kann die Folge
dessen sein."
"Unzureichende Ressourcen
bei der Planung des
Geschäftsplans schlagen sich
kaufpreisminimierend nieder.
Bemerkenswert ist, dass die
Erstellung des Geschäftsplans
nur von 8% der Befragten als
besonders zeitintensiv erachtet
wird. Dies lässt erhebliches
Verbesserungspotential
vermuten, zumal 47% der
Teilnehmer das Fehlen eines
klar strukturierten und
realistischen Geschäftsplans
als wesentliches Risiko
erachten. Unter der Reflexion,
dass der Geschäftsplan die
wesentliche Grundlage für die
spätere Kaufpreisfindung im
M&A-Prozess darstellt, ist dies
als erhebliches Optimierungspotential
zu bewerten."
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