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Expertensicht
DIE PRÜFUNG STRATEGISCHER HANDLUNGSALTERNATIVEN WIRD EINER CARVE-OUT ENTSCHEIDUNG
VORGESCHALTET
Annähernd zwei Drittel der Umfrageteilnehmer prüfen standardmäßig die Umsetzung etwaiger strategischer Handlungsalternativen im Vorfeld der Carve-Out
Entscheidung; ein weiterer Teil prüft dies komplexitätsabhängig. Interne Restrukturierungsmaßnahmen, Betriebs(teil)schließungen, die Bildung eines Joint Ventures
oder die Übertragung der Geschäftstätigkeiten an das bisherige Management (MBO) werden häufig als strategische Handlungsalternativen evaluiert
"Das Spektrum an
strategischen Handlungsalternativen
ist vor allem durch
die Attraktivität des Carve-Out
Geschäfts für strategische
Wettbewerber und
(Turnaround-)Investoren
geprägt. Interne
Restrukturierungsmaßnahmen
werden als bevorzugte
Handlungsalternative geprüft.
Diese bieten den Vorteil
unternehmensinterner
Kontrolle und originärer
Sachnähe, stellen aber
besondere Ansprüche an
Ressourcen und Expertise."
"Plattformmodelle zwischen
Zulieferern in schrumpfenden
Märkten ("Last man standing")
sind weniger häufig
Gegenstand strategischer
Handlungsalternativen.
Herausforderungen in der
Identifikation geeigneter
Partner, unterschiedliche
Bewertungsvorstellungen und
die Zusammenführung
mehrerer Geschäftsmodelle
unter einem Dach führen zu
einer tendenziell reduzierten
Plattformökonomie. Anders
hingegen bei Zukunftsthemen,
wie der Digitalisierung von
Geschäftsmodellen - hier
haben Joint VenturePlattformmodelle
Hochkonjunktur."
"Treuhandlösungen werden
typischerweise in
Sanierungsfällen unter der
Regie externer Stakeholder,
z.B. finanzierender Banken,
erwogen. Die zukünftige
Entwicklung wird zeigen, ob
modernere Konzepte wie
Shareholding as a Service
(ShaaS) für Transformationsanlässe
geeignet sind oder
doch eher einen Sondercharakter
für bestimmte
Restrukturierungsanlässe
einnehmen."
"Eine Übertragung des CarveOut
Geschäfts an das
vorhandene Management
(MBO) dürfte sich prinzipiell
nur für den Fall eines
profitablen Geschäfts
darstellen lassen. Obwohl
solche MBOs naheliegend
erscheinen, scheitert die
Umsetzung häufig aufgrund
von hohen Eigen-, und
Fremdkapitalanforderungen in
einem aktuell schwierigen
Finanzierungsumfeld."
"Kostensenkungsprogramme,
Maßnahmen zur Umsatzsteigerung,
Betriebsschließungen,
Projekt-, und
Produktionsverlagerungen,
aber auch die Neuverhandlung
von wirtschaftlich nachteiligen
Verträgen, sowie Liefer- und
Lieferantenbeziehungen, sind in
der Praxis regelmäßig zu
beobachten."
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